Eine als Naturdenkmal ausgewiesene Eiche am beliebten Wanderziel „Steinerner Tisch“ im Wald bei Waldwimmersbach muss aus Verkehrssicherungsgründen gefällt werden. Ein externes Gutachten bestätigte die Einschätzung des Kreisforstamts.
Den „Steinernen Tisch“ kennen und schätzen viele Bürgerinnen und Bürger als Wanderziel. Die schönen Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen ein. Aus dem Waldbild kaum wegzudenken ist eine 240 Jahre alte Eiche, die sich direkt an der Waldhütte befindet. Inzwischen ist es jedoch zu gefährlich geworden, sich unter der Krone aufzuhalten, da Astabbrüche drohen.
Die Eiche ist ungefähr 30 Meter hoch und gabelt sich nach sechs Metern in mehrere Stämmlinge, die den gesamten Platz überragen. Eben diese „Stämmlinge“, die über 30 cm dick sind, drohen nun zu abzubrechen. Kurz vor Weihnachten sei bereits ein Ast abgebrochen und habe das Dach der alten Hütte beschädigt, informiert das Kreisforstamt. „Die Krone ist in den letzten Jahren immer lichter geworden, immer mehr Kronenteile werden dürr und an mehreren Punkten sind Faulstellen zu erkennen“, bedauert die zuständige Försterin Melissa Rupp. Deshalb wurde die Eiche von einem öffentlich bestellten Sachverständigen genau begutachtet. Das Gutachten ist eindeutig und lässt leider keinen Zweifel: die Eiche muss gefällt werden, weil andere Maßnahmen die Sicherheit nicht mehr gewährleisten können. Da die Eiche als Naturdenkmal ausgewiesen ist, wurde auch die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises miteinbezogen. Der Eigentümer der Eiche, die Pfälzer Katholische Kirchenschaffnei Heidelberg, hat sich dazu entschieden das Holz am Ort zu belassen und ggfs. kreativ zu verarbeiten.
Der „Steinerne Tisch“ hat seinen Namen von einem Steintisch, der sich vor der Waldhütte befindet. Der eingehauenen Jahreszahl nach wurde der Steinerne Tisch 1851 errichtet. Die dahinterliegende Hütte kam 1869 als „Waldhüterhäuschen“ dazu. Es existieren Berichte, dass zwischen der Errichtung des Tisches und der Errichtung der Hütte „alte Buchen und Eichen zum Hieb“ kamen. Man kann also davon ausgehen, dass die alte Eiche schon damals ein großer, schattenspendender Baum war und sie gerade deshalb als idealer Standort für eine Hütte erschien.
Umso schwerer fiel die Entscheidung des Kreisforstamts für die Fällung der alten Eiche. In den nächsten Tagen finden vorbereitende Kletter- und Hebebühnenarbeiten statt, denn eine einfache Fällung ist wegen der Nähe zur Hütte und der drohenden Astabbrüche nicht möglich. Das Kreisforstamt bittet alle Waldbesuchenden darum, Wegsperrungen zur eigenen Sicherheit einzuhalten.
Text: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
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