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Dannenröder Wald retten - Autobahn stoppen - Verkehrswende jetzt - Tausende zu Protest erwartet


Berlin/Dannenrod/Verden. (ots) Die Rodungen im Dannenröder Wald in Hessen für den Weiterbau der umstrittenen A 49 stehen unmittelbar bevor: Heute begannen erste Fällarbeiten im benachbarten Herrenwald für die künftige Autobahntrasse. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), das Aktionsbündnis "Keine A 49", Campact, Fridays for Future und die Naturfreunde Deutschland fordern einen sofortigen Stopp der Baumfällungen und rufen zum Protest auf. Am Sonntag werden tausende Menschen zu einer Demonstration am Dannenröder Wald erwartet.

Gemeinsam fordern wir: "Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und die hessische Landesregierung müssen den Weiterbau der A49 stoppen und den Dannenröder Wald retten. Wir brauchen eine grundlegende Verkehrswende." Um dies zu unterstreichen ruft das Bündnis zu einer Demonstration am Sonntag, 4. Oktober um 12 Uhr direkt am Dannenröder Wald auf.

Der Dannenröder Wald ist nicht nur Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern versorgt zusammen mit dem benachbarten Herrenwald auch eine halbe Million Menschen mit sauberem Trinkwasser. All dies wäre durch die Autobahn gefährdet. Die Pläne für die A 49 sind 40 Jahre alt - und angesichts von Klimakrise, Dürre und Waldsterben völlig aus der Zeit gefallen. Wir brauchen keine neuen Autobahnen, sondern den konsequenten Ausbau von Schienenverkehr und ÖPNV. Nur mit einer echten Verkehrswende können wir die Klimakrise noch aufhalten.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: "Die Klimakrise zeigt: Wir brauchen keine neuen Autobahnen, sondern den konsequenten Ausbau von Schienenverkehr und ÖPNV. Die geplanten Rodungen sind ein weiterer Beleg für eine verfehlte Verkehrspolitik. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer muss endlich die Mobilität von morgen gestalten. Mit einer Demonstration direkt am Wald stellen wir uns mit vielen Menschen schützend vor die alten Bäume und diesen wertvollen Wald."

Christoph Bautz,Geschäftsführender Vorstand von Campact: "Einen uralten Wald für eine Autobahn roden - das ist in Zeiten der Klimakrise völlig aus der Zeit gefallen. Am Sonntag trifft dieses Vorhaben im Dannenröder Wald auf den Widerstand Tausender Menschen. Beim Hambacher Wald im Rheinland haben wir es geschafft, ein längst beschlossenes Irrsinns-Projekt noch zu stoppen - mit vielfältigem und breit getragenen Protestbewegung. Solch eine Klima-Bewegung entsteht in diesen Tagen auch im Dannenröder Wald."

Lilly Claudi, Fridays for Future: "Mitten in der Klimakrise einen gesunden Mischwald für ein völlig veraltetes Verkehrskonzept zu zerstören, zeigt einmal mehr, dass das Abkommen von Paris in der Tagespolitik keine Beachtung findet. Das muss sich ändern. Deswegen kämpfen wir gemeinsam für den Erhalt des Dannenröder Waldes."

Uwe Hiksch, NaturFreunde Deutschlands und Anmelder der Kundgebung: "Wir fordern die sofortige Beendigung der Räumungen durch die Polizei und ein Moratorium bis zur nächsten Bundestagswahl. Wir NaturFreunde wollen die Wahlen auch zu einer Abstimmung für eine klimagerechte Verkehrspolitik machen. Die begonnenen Räumungen zeigen, dass die Bundesregierung an ihrer Steinzeit-Planung für die A 49 festhält. Gemeinsam mit tausenden werden wir am Sonntag klarmachen, dass wir die autofixierte Verkehrspolitik ablehnen und für eine ökologische und nachhaltige Verkehrspolitik eintreten."

Barbara Schlemmer, Aktionsbündnis Keine A 49: "Wir halten es für unvertretbar, in den Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens alte Wälder und Natura-2000 Gebiete wie den Dannenröder Wald und den Herrenwald zu zerstören. Durch diese Entwicklungen ist aus unserer Sicht ein Wegfall der Geschäftsgrundlage für die alte Planung eingetreten. Daher ist ein Umdenken zwingend erforderlich.

Unsere Solidarität gilt den Aktivistinnen und Aktivisten, die in ihren Baumhäusern friedlich und entschlossen den Dannenröder Wald retten wollen.

Bei unserer Demonstration am Sonntag hat der Schutz vor Corona höchste Priorität: Wir demonstrieren mit Maske und sorgen dafür, dass alle den Mindestabstand einhalten können.