Die Metropolregion Rhein-Neckar - Hilsbach (BW)


Hilsbach wird erstmals 798 im Lorscher Codex in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch als Hilleresbach erwähnt. Die erste Siedlung lag vermutlich im Tal des Hilsbaches (heutige Unterstadt), später entstand auf einer Anhöhe im Bereich der Oberstadt eine Feste mit massivem Mauerwerk. Die Grafen von Oettingen haben dort im frühen 13. Jahrhundert eine Kirche erbaut. Um das Jahr 1310 wurde Hilsbach zur Stadt erhoben, auf den Berg verlegt und mit einer bis zu 20 Meter hohen Festungsmauer umgeben. Das von dieser Stadtmauer umfasste Gebiet betrug etwa 250 × 200 Meter. In Hilsbach waren verschiedene weitere Familien begütert, darunter die die Herren von Gemmingen, die Pfalzgrafen, Bayern, die Grafen von Hohenlohe, die Grafen von Katzenelnbogen, die Herren von Venningen und der Deutsche Orden.

 

Von den Grafen von Oettingen kam Hilsbach 1310 zusammen mit Steinsberg und Weiler an die Kurpfalz. Die seit 1361 in Hilsbach begüterten Herren von Venningen, die viele kurpfälzische Burgvögte auf dem nahen Steinsberg stellten, erhielten 1517 den Steinsberg, Weiler sowie die Höfe Birkenau und Buchenau als kurpfälzisches Lehen. Die kurpfälzische Vogtei wurde daraufhin vom Steinsberg nach Hilsbach verlegt und dort 1521 eine kurpfälzische Kellerei errichtet. Zum Einzugsgebiet der Kellerei Hilsbach gehörten Elsenz, Kirchardt, Reihen, Richen, Schluchtern, Sinsheim, Stebbach, Steinsfurt und Streichenberg.

 

Im Bauernkrieg 1525 wurden unter dem Anführer Anton Eisenhut die Kellerei sowie herrschaftliche und kirchliche Güter von Bauern geplündert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort mehrfach geplündert und verwüstet. 1641 zerstörte ein Stadtbrand weiteren Baubestand. 1667 stürzte die Kirche wegen Baufälligkeit ein. Im späten 17. Jahrhundert wurden zahlreiche Siedler aus Frankreich und der Schweiz im sich langsam erholenden Ort aufgenommen, der zum kurpfälzischen Oberamt Mosbach gehörte.

 

Im späten 18. Jahrhundert gab es Planungen des Amtskellers Jung, in der sich südöstlich der Stadt weit ausdehnenden Gemarkung aus Gründen der besseren Baumöglichkeiten ein ganzes Dorf neu zu errichten. Die Pläne wurden nicht verwirklicht, lediglich der außerhalb gelegene Junghof geht noch auf die versuchte Siedlungsgründung zurück.

 

1803 kam Hilsbach zum neu gegründeten Fürstentum Leiningen, doch schon 1806 kam Hilsbach mit der Leiningenschen Standesherrschaft zu Baden. 1808 wurde eine Leiningensche Amtsverwaltung eingerichtet, 1813 kam Hilsbach zum Badischen Bezirksamt Eppingen und 1841 zum Bezirksamt Sinsheim.

 

Um 1800 betrug die Einwohnerschaft rund 1000 Personen in rund 160 Häusern. Noch 1806 gab es fünf Türme, davon zwei Tortürme. Der Ort begann zu jener Zeit, über die Stadtmauern hinauszuwachsen. Um 1822 wurde das Obertor abgerissen. Dem flächenmäßigen Wachstum stand die Ab- und Auswanderung von Einwohnern entgegen, die andernorts der vorherrschenden Armut zu entfliehen suchten. Allein im November 1854 wanderten 202 Hilsbacher in die USA aus. Die jüdische Gemeinde des Ortes hatte im Judenviertel eine Synagoge eingerichtet und wurde 1857 mit 28 Personen beziffert, wurde jedoch bereits 1877 aus Mangel an Gläubigen aufgelöst. Um 1900 hatte Hilsbach rund 1250 Einwohner, darunter noch neun Juden. Im Jahr 1900 wurde die verlängerte Katzbachbahn, die Eisenbahnlinie von Odenheim nach Hilsbach, eröffnet.

 

Der Ort kam 1936 bei der Gründung des Landkreises Sinsheim an diesen und verlor zur Zeit des Dritten Reiches seine Stadtrechte. 1939 wurden 1139 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 1321. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen in die neu geschaffenen Baugebiete auf über 1800 Personen im Jahr 1951 an. 1956 erlangte Hilsbach die Stadtrechte wieder. 1960 wurde der Eisenbahn-Streckenabschnitt von Odenheim bis Hilsbach stillgelegt. Am 1. Juli 1971 wurde Hilsbach mit damals rund 1500 Einwohnern nach Sinsheim eingemeindet.

 

1982 wurde die barocke Amtskellerei zum Rathaus umgebaut, von 1990 bis 1999 erfolgte ein umfassendes Sanierungsprogramm in der Ortsmitte. Im Jahr 2003 wurden 2230 Einwohner gezählt.

 

Quelle: Wikipedia

 


Info: Die Metropolregion Rhein-Neckar ist ein Verdichtungsraum und Planungsregion rund um das Dreiländereck Baden-WürttembergRheinland-Pfalz und Hessen. Der Ballungsraum hat rund 2,4 Mio. Einwohner und zählt seit 2005 zu den europäischen Metropolregionen.[2] Großstädte in der Region sind MannheimHeidelberg und Ludwigshafen.

 

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