Seit Dezember 2019 beschäftigt sich das Polizeirevier Heidelberg-Süd mit einer Serie von Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen. Wie bislang bekannt ist, wurden seitdem an insgesamt 49 Fahrzeugen der Lack zerkratzt. Der Sachschaden liegt bei über 40.000.- Euro.
Die Tatorte lagen in der Südstadt und Rohrbach, zwischen Rohrbacher Straße, Karlsruher Straße und Turnerstraße.
Während an 15 Fahrzeugen mit einem spitzen Gegenstand Längskratzer an den Fahrzeugseiten angebracht waren, wiesen 34 Fahrzeuge besondere Merkmale auf. Der Täter ritzte das Symbol eines "Tic-Tac-Toe-" oder "Drei-Gewinnt-Spiels" in die Lacke.
Am frühen Morgen des 16. Februars, kurz vor 5 Uhr, beobachtete eine Zeugin von ihrem Balkon aus schließlich einen Mann, der die Motorhaube eines Autos zerkratzte, das vor einem Krankenhaus in der Rohrbacher Straße geparkt war. Die Zeugin informierte das Lagezentrum des Polizeipräsidiums Mannheim über ihre Beobachtungen, von wo aus die weitere Koordination übernommen wurde.
Die Zeugin nahm die Verfolgung des Täters auf und gab regelmäßigen ihren Standort durch, sodass die Streifen des Polizeireviers Heidelberg-Süd schnell herangeführt und der Verdächtige unweit des Tatorts festgenommen werden konnte.
Bei der Nachschau am beschädigten Fahrzeug wurde erkannt, dass wie in 34 anderen Fällen auch, das Symbol eines "Tic-Tac-Toe-" oder "Drei-Gewinnt-Spiels" im Lack der Motorhaube eingeritzt war.
Der Verdächtige, ein 70-jähriger Heidelberger, ließ sich nicht zum Tatvorwurf ein. Sein Motiv bleibt noch unklar. Nach seiner erkennungsdienstlichen Behandlung wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen zu Sachbeschädigungen dauern an. Inwiefern der Mann auch für die 15 Fälle, die nicht die Symbole des "Tic-Tac-Toe-" oder "Drei-Gewinnt-Spiels" aufweisen, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen.
"Trotz intensiver verdeckter Ermittlungen rund um die Südstadt und Rohrbach war uns der Täter bislang nicht ins Netz gegangen", formuliert der Leiter des Polizeireviers Heidelberg-Süd, Torben Wille. "Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Polizei im besonderen Maße auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen ist, fuhr Wille fort. "Ohne das phänomenale Engagement der Zeugin, hätte es noch weiterer Kraftanstrengungen meiner Kolleginnen und Kollegen bedurft, um den Täter dingfest zu machen" zeigt sich der Polizeichef äußerst dankbar.
Über die bislang 49 bekannt gewordenen Fälle könnte es noch weitere unbekannte Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen gegeben haben.
Um das Ausmaß dieser Serie genau beziffern zu können, werden weitere Geschädigte, die bislang noch keine Anzeige erstattet haben gebeten, sich mit dem Polizeirevier Heidelberg-Süd, Tel.: 06221/3418-0 in Verbindung zu setzen.
Symbolfotos: www.priebe-photographie.de