Nachdem in den letzten Wochen mit Hochdruck auf der Kurpfalzbrücke gearbeitet wurde, um die im Bauverlauf außerplanmäßig aufgetretenen Korrosionsschäden an den Brückenstützpunkten sowie dem Brückenblech zu beheben, konnten nun alle erforderlichen Arbeiten abgeschlossen und der Gleisbau fertiggestellt werden.
Der Stadtbahnverkehr rollt seit dem, 19. Dezember, wieder „iwwer die Brigg“ und damit fahren die Bahnen in Mannheim wieder regulär, nachdem diese seit Beginn der Arbeiten am 18. Juli umgeleitet werden mussten. Für den Individualverkehr soll die Brücke ab Freitag, 23. Dezember, endgültig freigegeben werden. Auch dieser war durch die Maßnahme eingeschränkt, musste zeitweise ebenfalls umgeleitet werden und es stand jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung. Die aus den 80er Jahren stammenden Gleise, waren mittlerweile an Verschleißgrenze und mussten getauscht werden. An Spitzentagen fahren täglich immerhin knapp 850 Bahnen in beiden Richtungen über die Kurpfalzbrücke.
„Die Streckensperrung und die unvorhersehbare Verzögerung der Bauarbeiten an diesem wichtigen Nadelöhr zur Innenstadt war eine besondere Herausforderung und Belastung. Doch trotz der schwierigen Umstände und der hinzukommenden Personalausfälle haben wir alles darangesetzt, dass der stadteinwärtige Verkehr insbesondere in der Vorweihnachtszeit so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Um die finale Phase des Bauprojekts nochmal zu beschleunigen, wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen: Zuletzt wurde von Montag bis Samstag im Zwei-Schichtbetrieb 22 Stunden durchgehend gearbeitet. Eine beheizte Zeltkonstruktion sorgte zudem dafür, dass die Gleiserneuerung witterungsunabhängig durchgeführt werden und mehrere Arbeitsschritte gleichzeitig erfolgen konnten. Besonders wichtig war hierbei der ständige Austausch der Projektverantwortlichen mit der ausführenden Baufirma, der eine fortlaufende Optimierungen des Bauablaufs ermöglichte. Allen Beteiligten danke ich für ihren Einsatz. So haben wir es geschafft, die Strecke zur letzten Adventswoche wieder freizugeben“, so Erster Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent Christian Specht.
„Das hat schon etwas länger gedauert als wir uns gewünscht haben, aber wir müssen gerade auch unsere bestehende Infrastruktur fit machen für die Zukunft, denn wir sind Teil der Verkehrswende und nehmen unsere Aufgabe für die Metropolregion sehr ernst. Durch die Verwendung eines speziellen Systems beim Austausch der Gleise, können wir zukünftig vermeiden, dass unvorhersehbare und zeitraubende Arbeiten wie diese wieder entstehen. Damit bieten wir unseren Fahrgästen einen noch zuverlässigeren und nachhaltigen Nahverkehr“, fügt Frank Dommasch, Bereichsleiter Infrastruktur der rnv GmbH an.
Hintergrund für die Verzögerungen
Bei der umfangreichen Gleiserneuerungsmaßnahme auf der Kurpfalzbrücke wurden nach dem Entfernen des Oberbaus und der Gleise im Spätsommer außerplanmäßige Schadstellen am Brückenwerk entdeckt, die in dieser Form nicht vorhersehbar waren und teilweise nur mit aufwendiger Handarbeit von speziell geschultem Personal instandgesetzt werden konnten. Aufgrund von Personalengpässen für diese speziellen Tätigkeiten sowie der aktuell hohen Auftragslage im Baugewerbe kam es bei den Instandsetzungsarbeiten zu Verzögerungen, sodass diese erst Ende Oktober abgeschlossen werden konnten. Erst danach konnte der eigentliche Gleisbau erfolgen.